Jede Briefmarke hat ihre eigene Geschichte, aber wissen Sie eigentlich, wo die Briefmarke überhaupt herkommt? Wahrscheinlich nicht. Über 140 Milliarden Briefe werden jedes Jahr verschickt. Einen Brief zu schreiben, mit einer Marke zu versehen, diesen zum nächsten Postkasten zu bringen und davon ausgehen zu können, dass er seinen Adressaten schnell erreichen wird: Dieser einfache und für uns so alltägliche Ablauf geht auf ein paar Schlüsselfiguren und einen historischen Moment zurück. Lesen Sie diesen Artikel und Sie werden „platt wie eine Briefmarke“ sein… wie die allererste!
Es begann schleppend
Im Jahre 1680 führte der englische Kaufmann William Dockwra den ersten öffentlichen Postdienst in Großbritannien ein; dieser versorgte die Menschen in London und in einem 10 Meilen Radius um die Stadt. Eine schöne Idee, aber der Plan wies Lücken auf und führte schon bald zu Problemen. Der Empfänger sollte damals für den Erhalt des Briefes bezahlen, aber die Menschen waren häufig nicht zu Hause oder versteckten sich, wenn der Postbote an ihre Tür klopfte; einige lehnten es natürlich auch ab, für den Service zu bezahlen. Das System brauchte also dringend einige Anpassungen.
Ein Penny für die One Penny Black
Ungefähr 160 Jahre später sorgte einzig und allein Rowland Hill für den Fortschritt. Dieser Mann überarbeitete das System von Dockwra: er hatte die Idee, ein nationales Porto von 1 Penny einzuführen und dieses sollte vom Absender bezahlt werden. Die Idee wurde von den Postämtern zunächst nicht ernst genommen und vom nationalen Postamtsvorsteher sogar als lächerlich abgetan. Zu diesem Thema veröffentlichte Hill dann verschiedene Publikationen, die schon bald von namhaften Personen wahrgenommen wurden; darunter auch Henry Cole. Der Gründungsdirektor des britischen Victoria & Albert Museums und Gründer verschiedener anderer wichtiger Londoner Firmen und Organisationen war von der Idee Hills überzeugt. Er sorgte dafür, dass das Parlament das System ein für alle Mal ändern sollte.
Der erste Marke
Die Briefmarken bekamen also endlich ihre Zulassung und das erste Gesicht, das auf einer landesweiten Marke zu sehen war, war die One Penny Black. Der Name war Programm: für einen Penny konnte man eine schwarze Marke kaufen. Heute ist diese Marke unter Sammlern enorm beliebt: sie ist die erste der Welt und wurde in Auktionen schon für Zehntausende von Euros versteigert. William Wyon war damit beauftragt, zu Ehren des ersten Besuchs der Queen in London eine Münze produzieren. Mit dem gleichen Entwurf bewarb er sich bei der Ausschreibung zum Design der ersten Briefmarke… und er gewann. Diese Marke wurde in großem Maßstab produziert, ab dem 1. Mai 1840 ging sie durch die Briefkästen in ganz Großbritannien, schon nach einem Jahr wurden 70 Millionen Briefe verschickt. So, Herr Postamtsvorsteher… wer lacht jetzt?
Die wunderschönen Marken rund um den Globus
Nach dem sofortigen Erfolg der Penny Black in Großbritannien zogen andere Länder schnell nach und die Briefmarke startete ihren Siegeszug in der ganzen Welt. Die Designs wurden bunter und auch fantasievoller. Aus Brasilien kamen Marken mit Kaffeeduft, der bis zu fünf Jahre lang anhielt. Aus Österreich kam ein mit Swarovski Kristallen besetzter Schwan und aus Malaysia Nachttiere, die im Dunkeln leuchten. Aus China kennen wir eine Briefmarke, die nach Ente süß-sauer riecht und natürlich- unvergessen- die allseits beliebten Simpsons; auch sie haben es 2009 auf eine Briefmarke geschafft.
Den Weg durch die Geschichte markiert
Glauben Sie es oder nicht: Das Sammeln von Briefmarken ist seit dem 19. Jahrhundert das weltweit beliebteste Hobby. Briefmarken sind kleine Kunstwerke und repräsentieren die Geschichte und den Stolz des jeweiligen Landes. Wenn Sie sich auch vorstellen können, in Briefmarken zu investieren und Ihre eigene Sammlung zu beginnen, schauen Sie sich in den Briefmarken Auktionen auf Catawiki um: Dort finden Sie eine Vielzahl verschiedenster Marken aus der ganzen Welt.