Geschichte

Die Geschichten hinter den berühmtesten Rollen von David Bowie

Von Jeroen Hamelink - Experte für Platten und Vinyl

David Bowie gilt als einer der einflussreichsten Rockmusiker der 60er Jahre. Songs wie "Heroes", "Let’s Dance", "Space Oddity" und auch sein Duett mit Queen, "Under Pressure", wurden internationale Hits und formten Bowies wiedererkennbaren Sound. Bowie ist aber auch für seine Wandlungsfähigkeit bekannt: im Laufe seiner 50-jährigen Karriere nahm er so einige außergewöhnliche Persönlichkeiten an. Hier lesen Sie die Geschichten hinter den verschiedenen Gesichtern.

Ziggy Stardust
Ein bisexueller Halbgott in roten Stiefeln: ein Charakter, der David zum großen Durchbruch verhalf. Diese Person konnte aber weit mehr, als nur auffällig zu sein. Es war einfach die perfekte Erfolgsformel: ein großartiger Songwriter mit einem kultigen Look und einer theatralischen Präsenz. Das Album The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders from Mars (1972) wird heute als eines der besten Alben aller Zeiten angesehen- seine Lieder sind kritische Annäherungen an Themen aus Politik, Drogen und sexueller Orientierung.

David Bowies Ziggy Startust. Quelle: dailymail.co.uk

Die Schaffung der Figur Ziggy Stardust war das Ergebnis verschiedener Ereignisse in Bowies Leben. Den Texten des Albums können wir entnehmen, dass Bowie durchaus Probleme mit dem Altern hatte: Ziggy Stardust’s Geschichte, in der es heißt, es seien nur 5 Jahre bis zum Ende der Welt. Bowies Entscheidung, Ziggy bisexuell zu zeichnen, war eine bewusste: er spielte damit auf die mangelnde Akzeptanz aller sexueller Orientierungen an. Aktueller denn je, aber damals enorm umstritten. Aber warum machte er Ziggy zu einem Alien? Bowie interessierte sich schon immer für Science-Fiction und Raumfahrt, wie auch aus früheren Songs wie „Space Oddity“ ersichtlich wird. Es ist aber davon auszugehen, dass Bowie weitere Inspirationsquellen hatte: Der Rockpionier Vince Taylor erlitt einen Nervenzusammenbruch, nachdem er zu viele Drogen konsumierte und an einen Alien-Gott glaubte.

Aladdin Sane
Nachdem sich die Welt in Ziggy Stardust verliebt hatte, tötete Bowie ihn auch schon wieder; auf einer Bühne in London. Später präsentierte er eine neue Persönlichkeit. Bei „Aladdin Sane“ wird vermutet, dass er von Bowies Halbbruder Terry inspiriert wurde. Bei diesem wurde Schizophrenie diagnostiziert. Der Name ist darum wohl ein Wortspiel, nämlich "A lad insane", also „ein verrückter Junge“. Die Zahlen im Titelsong "Aladdin Sane (1913-1938-197?)" sollten eine Andeutung sein, dass ein Dritter Weltkrieg auf dem Vormarsch wäre.


David Bowies Aladdin Sane

Nach seiner 1972er US-Tour wollte Bowie sein 6. Studioalbum unter dem gleichen Namen des neuen Charakters veröffentlichen. Darum erklärt er auch: „Ziggy goes to America“. Dieses Album ist viel unheimlicher als das Ziggy Album. Es basiert auf der dunklen Vergangenheit amerikanischer Kultur. Das beweisen Songs wie "Cracked Actor" und "Panic in Detroit". Bowie stand schließlich in ganz Amerika im Rampenlicht, er musste aber schnell feststellen, dass das nicht immer so toll sein sollte, wie es schien.

The Thin White Duke
Das Erwachen dieses Alter Egos passierte in Bowies dunklen Jahren, als er mit Drogensucht und Stress zu kämpfen hatte. Das Station to Station Album entstand in dieser Zeit. Dieser Charakter porträtiert einen verstörten Mann, der von Romantik singt, zu Gefühlen aber nicht im Stande ist. Der Duke hatte strohblondes Haar und trug normalerweise ein weißes Hemd, eine schwarze Hose und dazu eine Weste. Der -so wörtlich- „dünne weiße Herzog“ war sicher sein umstrittenster Charakter: er wurde psychopathischer Aristokrat und Zombie genannt. Bowie behauptete, dass seine faschistischen, nahezu Nazi-ähnlichen Äußerungen nur ein Teil seines Charakters waren. Später schrieb er sein Verhalten den Drogen zu, die er in dieser schweren Phase einnahm. „Es fühlt sich an, als wenn das von einer komplett anderen Person wär“, sagte Bowie damals über dieses Album.

David Bowies Thin White Dike

The Goblin King
Neben seiner Musikkarriere, übernahm Bowie im Laufe der Jahre auch einige schauspielerische Rollen. Die denkwürdigste darunter ist seine Rolle als Jareth, dem Kobold-König, im 1986er Fantasy-Epos „Labyrinth“. Unvergesslich, der extreme Look des Kindesentführers aus den 80er Jahren.

Quelle: bustle.com

The Blind Prophet
Nachdem er so einige Rollen spielte, zeigte Bowie auf seinem letzten Album Blackstar (2016) sein wahres „Ich“: David Robert Jones. In den Videos sind seine Augen mit Bandagen verdeckt, weil sein Charakter ein blinder Prophet war, der den eigenen Untergang prophezeite. In dem schwarzen Stern auf der Platte war eine versteckte Botschaft und er wurde zu einer Sternengalaxie, wenn Licht auf das Cover fiel. Eine wunderschöne Abschiedsnachricht an seine Fans. David Bowie verstarb nur wenige Tage, nachdem das Album herauskam.


Später vermutete man, mit dem Titel "Blackstar" beziehe er sich auf seine Krebserkrankung, die er immer geheim hielt. Blackstar ist ein Begriff, der auch bestimmte Krebsmale beschreibt. Textstellen wie "look up here, I’m in heaven" (zu deutsch: „schau, ich bin im Himmel“) und das Video zu dem Lied "Lazarus", in dem Bowie in einem Krankenhausbett gezeigt wird, erhielten später eine viel tiefere Bedeutung. Auch wenn man den wahren, echten David Bowie zeigen würde: ein theatralische Note findet sich auch dann; irgendwo in seinen zahlreichen Kleidungsschichten.

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