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Von Tom Flanagan | 27. Juli 2022
Uhren sind ein Statement-Accessoire für jeden Anlass, vom Büroalltag bis zum Sport. Bei einigen Berufen ist sogar beides kombiniert, beispielsweise bei Profisportlern oder Piloten – hier ist eine Uhr, die für die jeweilige Aktivität angepasst und anwendbar ist, von grundlegender Bedeutung. Es gibt viele Zeitmesser, die dafür ausgelegt sind, unter anderem Fliegeruhren (auch bekannt als Pilotenuhren) und Taucheruhren. Wir haben unseren Uhrenexperten Joaquín Fernandez Cebrian gebeten, uns mehr darüber zu verraten, was Sportuhren ausmacht, welche Eigenschaften sie haben und welche – ob nun Taucheruhren oder Fliegeruhren – sich am besten als Investition eignen.
Eine Sportuhr ist nicht einfach nur eine Uhr, die man beim Sport – zum Beispiel bei einem Fußballspiel – trägt. Sie zeichnet sich durch bestimmte Merkmale und Funktionen aus. „Auf der einen Seite ist eine Sportuhr eine Uhr, die man unter allen Bedingungen tragen kann, ohne befürchten zu müssen, dass sie beschädigt wird“, erklärt Joaquín. „Heutzutage wäre das normalerweise eine Uhr mit einem Kautschukarmband, einem Edelstahlarmband oder sogar einem NATO-Armband (aus Stoff). Allerdings ist eine echte Sportuhr meiner Meinung nach viel mehr als das. Sie sollte bis mindestens 100 Meter wasserdicht sein, eine verschraubte Krone haben und ein Ziffernblatt mit Lume-Effekt – das bedeutet, dass es mit Lumineszenzfarbe bearbeitet wurde und im Dunkeln leuchtet.

Es gibt Uhren, die für diverse sportliche Aktivitäten speziell optimiert sind. Beim Wandern und Laufen sind Uhren erforderlich, die in erster Linie Entfernung, Geschwindigkeit und Herzfrequenz messen. Beim Radfahren bestehen tendenziell etwas komplexere Anforderungen, daher sind hier Smartwatches eher die Uhren der Wahl. Die Herzfrequenz ist Standard, aber Funktionen wie ein eingebautes GPS und die Möglichkeit, auf Routen zuzugreifen, die Temperatur anzuzeigen und Musik zu laden, werden immer nützlicher und die Nachfrage seitens der Radfahrer steigt. Die gute Erkennbarkeit und Ablesbarkeit des Ziffernblattes bzw. des Displays ist allerdings ein wichtiges Merkmal, das für fast alle Uhrenträger von grundlegender Bedeutung ist. „Eine weitere erwähnenswerte Art von Sportuhren sind Navigationsuhren“, sagt Joaquin. „Zum Beispiel das Skipper-Modell von Heuer – nicht von TAG Heuer, das bei Regatten verwendet wird.
Während die erwähnten Uhren eher Mainstream-Produkte für die Massennutzung sind, gibt es auch noch eine andere Art von Sportuhren, die man mit Fug und Recht als handwerkliche und technische Meisterwerke bezeichnen kann. Dazu gehören insbesondere Flieger- und Taucheruhren.
Fliegeruhren wurden aus dem Grundbedürfnis von Piloten entwickelt, die Uhrzeit ablesen zu können, ohne die Kontrolle über das Flugzeug zu verlieren. Die ersten Pilotenuhren waren Taschenuhren, die von Piloten von Heißluftballons verwendet wurden. Als dann jedoch das Flugzeug erfunden wurde und in unterschiedlichsten Varianten zum Einsatz kam, war die Steuerung viel komplexer und empfindlicher geworden. Im Flugzeug konnte nur ein kurzer Moment, in dem man die Hände vom Steuer nahm, sehr gefährlich werden. Die Geschichte besagt, dass eine der ersten Fliegeruhren von Louis Cartier entworfen wurde, der, nachdem er einen befreundeten Flieger über die Unhandlichkeit von Taschenuhren klagen hörte, eine Armbanduhr kreierte, die praktischer, handlicher und besser ablesbar war.
Bald gehörten Armbanduhren in der Fliegerei zur Grundausstattung. Diese Uhren ermöglichten es den Piloten, die Geschwindigkeit, die Zeit und die Entfernung zu berechnen und bot weitere praktische Parameter, wie die Kalkulation des Kraftstoffverbrauchs. Natürlich sind diese Uhren viel komplexer als eine ganz normale Uhr, sagt Joaquín.

„Eine Flieger- oder Pilotenuhr ist normalerweise viel komplizierter, weil sie zahlreiche Funktionen hat. Damit eine Uhr als Fliegeruhr betrachtet werden kann, sollte sie folgende Eigenschaften haben: erstens muss sie ein großes, gut und schnell ablesbares offenes Zifferblatt mit markanten, kontrastreichen Zeigern, arabischen Ziffern und Indizes haben. Zweitens muss sie Markierungen auf der Lünette haben, die die Berechnung von Kraftstoffverbrauch, Windkorrekturwinkel und anderen Parametern ermöglichen. Sie sollte auch in der Lage sein, zwei Zeitzonen gleichzeitig oder GMT-Funktionen anzuzeigen, um Ortszeit, Zielzeit und UTC im Blick zu behalten. Und schließlich sollte die Uhr eine Chronographenfunktion haben, eine Art Stoppuhr, die Zeitintervalle messen kann“.
Während viele dieser Funktionen sehr technisch klingen, sind sie ausgesprochen sinnvoll. Eine große Krone, das Zifferblatt auf der Uhrenseite – das stammt noch aus einer Zeit, als Piloten in ungeheizten Cockpits Handschuhe tragen mussten. Damit war es ihnen möglich, selbst bei schwierigen Wetterverhältnissen einfache Einstellungen vorzunehmen. Außerdem ist die Lünette der Uhr – also der äußere Ring – oft antimagnetisch, um elektrische Störungen oder Funkstörungen zu vermeiden.
Taucheruhren sind Uhren, die für den Unterwassereinsatz entwickelt wurden, und sie haben wie ihre fliegenden Geschwister eine Geschichte mit ähnlich hochgesteckten Zielen. Bereits im Jahr 1919 reichte die Gruen Watch Company ein Patent für ein hermetisches zweiteiliges Gehäuse für Uhren ein, bei dem das Zifferblatt innen versiegelt und schließlich wasserdicht gemacht werden konnte. Obwohl die Uhr nicht eingestellt werden konnte und dadurch etwas unpraktisch war, blieb das Design einige Jahre bestehen, bis Rolex seine eigene Version herausbrachte. Im Jahr 1926 brachte Rolex die Oyster heraus, die aus einem einteiligen Gehäuse bestand, das schlanker und praktischer war als ihre zweiteilige Vorgängerin. Doch die erste offizielle Taucheruhr wurde im Jahr 1932 von Omega herausgebracht.

Die Omega Marine ist eine völlig wasserdichte Uhr, die mit einem verstellbaren Armband geliefert und speziell für das Tauchen getestet wurde. Sie konnte in einer Wassertiefe von 135 Metern funktionieren, was bedeutete, dass sie zur Uhr der Wahl für alle wurde, die sich auf und im Wasser tummelten. Neben der guten Ablesbarkeit gehörte diese Eigenschaft zu einer der wichtigsten bei einer Taucheruhr. Wenn Taucher in die Tiefe gehen, brauchen sie nicht nur Luft, sondern auch Licht. Glücklicherweise wurde dieses Problem gelöst, als der italienische Hersteller Officine Panerai erstmals leuchtende Zifferblätter für Uhren entwickelte, die später sogar von Kampfschwimmer-Kommandos während des Zweiten Weltkriegs verwendet wurden.

Einige Jahrzehnte später haben sich Taucheruhren technisch weiterentwickelt, aber ihre Haupteigenschaften sind gleichgeblieben, sagt Joaquín. „Für mich ist eine Taucheruhr natürlich eine Uhr, die wasserdicht ist. Das bedeutet, dass sie in einer Wassertiefe von mindestens 50 Metern funktionieren kann. Diese Uhren bestehen normalerweise aus Stahl und haben entweder ein Gummiarmband oder ein Edelstahlarmband. Die Uhren haben auch eine drehbare Tauchlünette oder sollten sie zumeist haben. Mit der Taucherlünette kann der Taucher den Zeitpunkt des Abtauchens markieren – dazu dreht er vor dem Tauchgang die Nullmarkierung auf die Position des Minutenzeigers. So kann er während des Tauchgangs die verstrichene Zeit auf der Lünette Zeit ablesen, ohne sie im Kopf berechnen zu müssen.“
Obwohl Taucher- und Fliegeruhren für Spezialisten interessant sind, sind sie auch tolle Beispiele für wirklich hochwertige und schöne Handwerkskunst und sind auch auf Mainstream-Ebene attraktiv, und das bedeutet wiederum, dass sie sich auch hervorragend für den täglichen Gebrauch eignen. „Einige der besten Taucheruhren sind die Submariner von Rolex, die Seiko SKX oder Prospex Collection, die Omega-Seamaster, die Rolex Sea Dweller, der Audemars Piguet Royal Oak Offshore Diver Chronograph und die Certina DS“, sagt Joaquín.

„Zu den besten Fliegeruhren gehören die Breitling Navitimer Top Gun, die IWC Big Pilot, die Bell & Ross Aviation Collection und die Longines Avigation Watch.“
Es ist wichtig zu beachten, dass viele dieser Uhren nicht nur Nutzwert haben, sondern auch eine gute Investition sind, selbst wenn sie gebraucht gekauft werden. „Investieren Sie in beliebte Marken wie Breitling und IWC, da diese in der Regel ihren Wert behalten, weil sie für Qualität und Zuverlässigkeit stehen und eine lange Lebensdauer haben. Wenn es Ihnen hauptsächlich um die Investition geht, sollten Sie sich definitiv für Rolex und Patek Philippe entscheiden. Diese beiden Marken sind die absolut begehrtesten, sowohl unter Sammlern als auch bei Käufern, die damit spekulieren und etwas Gewinn erzielen wollen.
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