Von Marieke | Mai 2024
Jeder, der schon einmal Gelegenheit hatte, einen Smaragd aus der Nähe zu betrachten, weiß, wie einnehmend seine beeindruckende Tiefe, seine beruhigenden Farben und seine faszinierende Schönheit sind. Doch wie der Edelstein selbst ist auch der Kauf eines Smaragds durchaus komplex. Mit der freundlichen Unterstützung von Category Lead New Jewellery bei Catawiki, Clémence Devaux, nehmen wir verschiedene Arten von Smaragden unter die Lupe und erläutern, worauf Sie achten müssen, um selbstsicher auf einen Smaragd bieten können, der Sie begeistert.
Ein Beschützer gegen böse Zaubersprüche, ein Heilmittel gegen Krankheiten, ein mystisches Juwel, das seinem Träger Reichtum, Wahrheit, gewandte Rede, Reinheit und Hellseherei schenkt – die Geschichte der Symbolik und Mystik des Smaragds ist so reich wie die tiefgrüne Farbe des Steins.
Herkunft
Smaragdminen gibt es praktisch auf jedem Kontinent, doch rund 90 % der Smaragde im heutigen Edelsteinhandel stammen aus Kolumbien. Die ersten bekannten Smaragdminen wurden im alten Ägypten um 330 v. u. Z. entdeckt, und der grüne Edelstein zierte niemand Geringeres als die ägyptische Königin Kleopatra.
In der jüngeren Geschichte, im Verlauf des 19. und 20. Jahrhunderts, wurden rund um den Globus viele weitere Minen erschlossen. Dadurch kamen hinreißende Steine aus Ländern wie Brasilien, Russland, Afghanistan, Sambia, Madagaskar und Äthiopien auf den Markt. Da die Merkmale der Steine häufig deckungsgleich sind, ist es für Gemmologen zuweilen schwierig, ihre Herkunft zu bestimmen.
Auf Catawiki wird jeder Smaragd mit einem geschätzten Verkaufswert von 2.000 € mit einem Zertifikat geliefert, das eine Herkunftsangabe beinhalten kann. Dabei bestimmt allein Ihr persönlicher Geschmack, welche Art von Stein und welches Herkunftsland genau richtig für Sie sind. So haben beispielsweise Steine aus Sambia häufig weniger Einschlüsse als Steine aus Kolumbien, aber für manche sind Einschlüsse genau das, was einen Stein wirklich interessant macht.
Farbe
Das perfekte Gleichgewicht zwischen Blau und Gelb bildet ein majestätisches Grün, das tatsächlich nur als „Smaragdgrün“ beschrieben werden kann – der römische Autor Plinius der Ältere brachte es auf den Punkt: „Nichts grünt grüner.“ Nichtsdestotrotz können Smaragde mit unterschiedlicher Herkunft durch ihre spezifischen Farbvariationen hervorstechen. Ob ein bläulicher oder gelblicher Ton bevorzugt wird, ist völlig subjektiv und hängt von der persönlichen Vorliebe ab. So haben wir beispielsweise Smaragde aus Sambia wegen ihres höheren Eisengehalts einen tendenziell blauen Unterton.
Grüner Smaragd
Reinheit und Einschlüsse („Jardin“)
Ein völlig „klarer“ Smaragd er ist extrem selten, denn fast alle Steine weisen Einschlüsse auf. Der „Jardin“ (französisch für Garten) ist eine Besonderheit, die es nur bei Smaragden gibt: die Landschaft vollkommener Unvollkommenheiten innerhalb eines jeden Steins. Diese natürlichen Einschlüsse entstehen, wenn sich die verschiedenen Elemente im Boden vermischen. Sie können Kristallisationen anderer Mineralien im Inneren des Smaragds, flüssige Einschlüsse, mikroskopisch kleine Gasbläschen, Brüche und mehr enthalten. Manche „Jardins“ sind minimal, manche hingegen sehr komplex und aufwendig – zuweilen können sie sogar das Alleinstellungsmerkmal eines Steins sein, das ihn besonders interessant macht.
„Es ist wie die Suche nach Kieselsteinen am Strand“, erklärt Clémence. „Für mich als Gemmologin sind Steine mit ‚Jardins‘ viel interessanter als klare Smaragde. Ein Stein, der für eine Person völlig belanglos ist, kann für jemand anderen unglaublich faszinierend sein. Die Schönheit eines Smaragds liegt im Auge des Betrachters.“
Klarer Smaragd
Schliff und Karatgewicht
Das Karat (abgekürzt „ct“) ist die Gewichtseinheit eines Edelsteins. Je größer der Edelstein, desto höher das Karatgewicht. Obwohl Smaragde relativ hart sind (7,5 bis 8 auf der Mohs-Härteskala), können sie auch spröde sein. Aus diesem Grund haben die meisten einen speziellen Schliff, für den der Stein als Namensgeber Pate stand: den „Smaragdschliff“. Dabei handelt es sich um einen länglichen, rechteckigen Stufenschliff mit splitterfesten facettierten Ecken. Der perfekte Schliff, der von der natürlichen Form des Smaragds und den Fähigkeiten des Edelsteinschleifers abhängt, bringt den Stein mit seinen schönsten Eigenschaften zur Geltung.
Schliff und Karatgewicht eines Smaragds
Rund 99 % aller natürlichen Smaragde werden behandelt, um ihre Reinheit zu verbessern. Sie werden beispielsweise einer Ölveredelung unterzogen, bei der der Stein mit Öl oder künstlichem Harz verfüllt wird, um die Sichtbarkeit von feinsten Rissen zu reduzieren. Die Menge des vorhandenen Füllstoffs kann von „kein“ über „geringfügig“ und „mäßig“ bis hin zu „bedeutend“ reichen und sollte immer im Zertifikat vermerkt sein.
Unbehandelte natürliche Smaragde ohne Risse sind äußerst selten, was sie um ein Vielfaches teurer macht. Synthetische Smaragde weisen in der Regel weniger Einschlüsse auf als ihre natürlichen Pendants und werden selten zusätzlich behandelt. Auf Catawiki werden ausschließlich natürliche Smaragde für Auktionen akzeptiert.
Mit diesen Informationen sind Sie bestens gerüstet, um auf Catawiki faszinierende lose Steine und Schmuck mit diesem wundervollen grünen Edelstein zu entdecken.
____________________
Diese Stories könnten Ihnen auch gefallen:
Die „4 Cs“ – Diamantenbewertung verständlich erklärt
Zertifizierung von Schmuck und Edelsteinen verständlich erklärt
Smaragde, drei bemerkenswerte Frauen und ihre Geschichte